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Erzählen erleichtert [24. May 2009]

18.05.2009 12:53 derstandard.at

Diagnose Krebs: Erzählen erleichtert

 

Aufklärung nimmt auch Angehörigen Angst und Unsicherheit - Phantasien sind oftmals schlimmer als die Realität

 

Wien - Mütter, die nach einem Krebstest ihren Kindern die Ergebnisse mitteilen, sind mit dieser Entscheidung zufriedener als wenn sie diese verheimlichen. Das bestätigt eine Studie an der Georgetown University, die auf dem Jahrestreffen der US-Krebsforscher präsentiert wird. Auch Väter spielen dabei eine wichtige Rolle. "Es ist Angelegenheit beider Eltern, Ergebnisse eines Krebstests möglichst kurz darauf mit den Kindern zu besprechen. In vielen Fällen hilft dieses Gespräch der Patientin, eine bessere Kommunikationsbeziehung mit den Kindern herzustellen", so Studienautor Kenneth Tercyak.

 

Kinder wollen informiert werden

"Der Umgang mit der Diagnose Krebs ist immer ein Problem für die Betroffenen", berichtet Erika Wasserrab, Geschäftsführerin der Österreichischen Gesellschaft für Psychoonkologie. "Oft hören wir von Jugendlichen und Erwachsenen, die Verbitterung darüber verspüren, als Kinder nie über den Gesundheitszustand der Eltern aufgeklärt worden zu sein. Die Phantasien der Kinder sind oftmals schlimmer als die Realität. Vielen macht es große Angst, wenn die Mutter immer wieder für ein paar Tage ins Spital muss, ohne dass ihnen der Grund mitgeteilt wird. Damit werden die Kinder nicht in die Behandlung eingebunden und sind auch im Fall des Todes überhaupt nicht darauf vorbereitet", so Wasserrab.

 

Aufklärung nicht hinauszögern

 

Da Krebs in der Gesellschaft weiterhin ein Tabu sei und zu Unrecht sofort mit dem Tod assoziiert werde, würden viele Betroffene die Aufklärung ihrer Familie hinauszögern. Die Bereitschaft der Ärzte sei gestiegen gemeinsam mit den Patienten die Kinder aufzuklären. Zudem sollten Psychoonkologen oder Kinderpsychologen zu Rate gezogen werden, um eine Form der Mitteilung zu finden, die dem Alter der Kinder entspricht. "Eltern fühlen sich nach der Diagnose oft alleingelassen. Gerade in dieser Phase ist es wichtig, Hilfe zu suchen."

 

Workshops zum Thema

 

Für den optimalen Umgang mit der Diagnose hält Wasserrab die Zusammenarbeit aller Beteiligten für wichtig. "Je mehr die Pflegepersonen, Spitalsärzte, Sozialarbeiter, der Hausarzt, Gynäkologe und Onkologe miteinander im Kontakt sind, desto mehr kann das die Situation für den Patienten entlasten." Von 3. bis 5. Juni widmet sich der Kongress "Psychoonkologie heute" in Baden bei Wien den Konfliktfeldern, die die Diagnose Krebs für das familiäre Umfeld mit sich bringt. Frei zugängliche Workshops behandeln unter anderem die Veränderungen der Beziehungen, die Mitteilung an die Kinder und die Verbesserung von Lebensqualität bei Diagnose Krebs. (pte)


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