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Was ist Krebs?

Was ist Krebs?



Unter Krebs versteht man die unkontrollierte Neubildungen von körpereigenem Gewebe, so genannten Neoplasmen, die durch kleine Veränderungen im genetischen Code der Zellen plötzlich ungebremst zu wachsen beginnen und zu einer Geschwulst werden. Neoplasmen sind bis auf die Blutversorgung im Großen und Ganzen unabhängig von den regulierenden Einflüssen des Organismus. Ihr Wachstum ist irreversibel, das bedeutet, dass es auch nach Wegfall des Auslösers noch weiter anhält. Oft verursacht der Krebs lange Zeit keinerlei Beschwerden, dann wird die Geschwulst meist sehr spät oder sogar zu spät entdeckt. Frühwarnzeichen für Krebs sind je nach Art Schmerzen, Lähmungserscheinungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Blut in den Ausscheidungen. Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen kann man jedoch viele Krebsarten bereits frühzeitig erkennen und gezielt behandeln.

 

Gutartige und bösartige Tumore

Es gibt es benigne (= gutartige) und maligne (= bösartige) Neubildungen. Während gutartige Krebsarten durch ihr Wachstum andere Gewebe verdrängen und nur selten eine Lebensgefahr darstellen, wachsen bösartige Krebsarten ohne Rücksicht auf Organgrenzen: Sie übertreten Gewebegrenzen und dringen in andere Organe ein. Nur bösartige Tumoren werden durch Tochtergeschwülste (Metastasen) im ganzen Körper verbreitet – sie können sich in jedem Gewebe oder Organ im Körper entwickeln. Nicht alle Tumoren lassen sich so klar der einen oder anderen Gruppe zuordnen. Manche Krebse sind so genannte „semimaligne Tumoren“, die nur ein lokal aggressives Wachstum zeigen und relativ spät Metastasen bilden. Ein weiteres Charakteristikum dieser Gruppe ist die ausgeprägte Neigung zum Wiederauftreten nach der Abheilung. Semimaligne Tumoren werden besser als „Tumore mit niedriger Malignität“ bezeichnet, da sie sonst alle Kennzeichen der Bösartigkeit aufweisen.

 

Tab. 1: Unterscheidungsmerkmale gutartiger und bösartiger Tumoren

 

 

 

 

gutartige Tumoren

 

bösartige Tumoren

 

Größenzunahme

 

eher langsam

 

rasches Wachstum

 

Abgrenzung zur Umgebung

 

scharfe Abgrenzung

 

nicht oder nur schlecht abgrenzbar, Organgrenzen werden nicht berücksichtigt

 

Differenzierung

 

Zellen und Gewebe sind gut differenziert

 

unreifes Gewebe, schlechte Differenzierung

 

Wachstum

 

expansiv, d.h. umgebende Strukturen werden verdrängt, nicht zerstört

 

infiltrierend, umliegendes Gewebe wird zerstört

 

Auswirkungen auf den Organismus

 

vor allem lokale Auswirkungen, Gesamtorganismus weniger belastet

 

starke Auswirkungen auf den gesamten Körper

(Abmagerung, Blutbildveränderungen,...)

 

Metastasierung

 

keine

 

durch Lymph- oder Blutbahnen bzw. in Körperhöhlen

 

Verschieblichkeit

 

ist gut

 

schlecht verschieblich, an Nachbarstrukturen fixiert

 

Zellteilungen = Mitosen

 

wenige, regelrechte Kernteilungen

 

zahlreiche, krankhafte Kernteilungen

 

 

Eine weitere Möglichkeit Tumore einzuteilen, ergibt sich, wenn man berücksichtigt, von welcher Mutterzelle die entarteten Zellen abstammen:

 

• „Epitheliale Tumore“ stammen von Zellen ab, die Körperoberflächen bedecken (z.B. oberste Schicht der Haut, Auskleidung des Magen- Darmtraktes). Sie machen ca. 90% aller bösartigen Tumore aus und werden als Karzinome bezeichnet.

• „Mesenchymale Tumore“ haben Bindegewebszellen als Mutterzellen; ihre korrekte Bezeichnung lautet Sarkome. Auch in dieser Einteilung gibt es Mischformen.

 

 

Die Beurteilung von Tumoren

Bei der so genannten „Dignitätsbeurteilung“, wird festgestellt, wie ähnlich die Tumorzellen der Mutterzelle noch sind – oder genau genommen, wie weit sie bereits entartet sind.

 

Die wichtigsten Kriterien für Bösartigkeit sind:

• Der Grad der „Gewebe-Differenzierung“: Zellen haben am Beginn ihrer Entwicklung noch die Fähigkeit, sich in verschiedene Richtungen entwickeln zu können. Je ausgereifter die Strukturen werden, um so mehr geht diese Fähigkeit verloren. „Gewebliche Entdifferenzierung“ ist daran erkennbar, dass keine z. B. Drüsen mehr ausgebildet werden, sondern nur mehr Zellverbände, denen jede Struktur fehlt.

• Die „Wachstumstendenz“ beurteilt, wie schnell ein Tumor wächst. Sie ist an der Anzahl der Kernteilungen erkennbar, die auch in gesunden Zellen permanent ablaufen. Bösartige Zellen entziehen sich allerdings der Wachstumskontrolle des Organismus und die Zellteilungen laufen nicht mehr regelrecht und geordnet, sondern überstürzt und fehlerhaft ab.

• Verhalten zum umgebenden Gewebe: Bösartige Zellen wachsen nicht verdrängend, sondern „infiltrativ“ – sie dringen in andere Gewebe ein. Dieses Kriterium ist besonders wichtig bei der Beurteilung der Stadien.

Anhand dieser Kriterien läßt sich der Bösartigkeitsgrad beurteilen. Die Einteilung erfolgt in drei, manchmal auch in vier Stufen Grad 1 bis Grad 3 oder 4. Grad 1 entspricht dem höchsten Grad der Differenzierung mit eher geringer Bösartigkeit (Malignität). Grad 3 oder 4 entspricht einem nur geringgradig differenzierten Tumor mit hoher Malignität.

Je „undifferenzierter“ ein Tumor ist, desto schneller wächst er und ist aus diesem Grund meist aber auch besser mit Chemo- oder Strahlentherapie angreifbar. Der Grund: Chemotherapeutika (Zytostatika) greifen in den Zellzyklus ein und stören die Teilung der bösartigen Zellen. Am besten ist das möglich, wenn rasche Zellteilung erfolgt, weil dann nur wenige Zellen im Ruhestadium sind, in dem sie für Zytostatika nicht angreifbar sind.

 

Ausbreitung von Krebszellen

Eines der klarsten Kennzeichen der bösartigen Tumoren ist das zerstörerische Wachstum der entarteten Zellen. Zuerst kommt es zur Ausbreitung in die Umgebung, wobei das ursprüngliche Gewebe verdrängt wird. Nach einiger Zeit erreichen die Zellen auch die Gefäßwände und zerstören diese. Sobald die Krebszellen jedoch Anschluß an das Gefäßsystem bekommen haben, ist die wichtigste Voraussetzung für die Metastasierung gegeben: entlang der Blut- und Lymphgefäße können sich die Tumorzellen auch in andere Organe ausbreiten. Obwohl die meisten Tumorzellen, die in das Gefäßsystem eindringen, von der körpereigenen Abwehr erkannt und eliminiert werden, gelingt es immer wieder einigen Zellen, diesen Mechanismen zu entkommen und sich in anderen Organen abzusiedeln. Nur einer von 1.000 verschleppten Tumorzellen gelingt die Bildung einer Metastase. Im Rahmen dieses Geschehens ergibt sich auch eine Art „Zwischenstufe“: Ein oberflächliches Karzinom, das zwar aus entarteten Zellen besteht, aber nur bis zur Basalmembran reicht. Die Basalmembran ist jene Gewebsschicht, die direkt unter der Haut und über der Bindegewebsschicht liegt. Krebszellen, die das Bindegewebe noch nicht erreicht haben, haben auch noch keinen Anschluß an das Gefäßsystem bekommen, und die Wahrscheinlichkeit, daß Tumorzellen in den Körper verschleppt wurden, ist äußerst gering. Unter Metastasierung versteht man das Auftreten von Tochtergeschwülsten, die räumlich von Primärtumor getrennt sind (z.B. bei einem Patienten mit Darmkrebs tauchen beispielsweise nach einiger Zeit auch Tumore in der Leber auf).

 

Unterschiede bei den Ausbreitungsarten der Tumorzellen

• lymphogene Metastasierung: Tumorzellen brechen in das Lymphgefäßsystem ein und werden auf diesem Weg in den Körper verschleppt. In den meisten Fällen bilden sich erste Lymphknotenmetastasen in den dem Tumor am nächsten gelegenen Lymphknoten. Bisweilen wird diese Station übersprungen und die ersten Metastasen treten in weiter entfernt liegenden Lymphknoten auf. Wenn es zu einer Blockade des Lymphstromes kommt, ist auch eine Ausbreitung in die Gegenrichtung möglich.

• hämatogene Metastasierung: hier erfolgt die Ausschwemmung der bösartigen Zellen mit den Blutgefäßen. Die Tumorzellen haben nicht nur die Fähigkeit, in die Blutgefäße einzudringen, sie können die Gefäße auch auf gleichem Weg wieder verlassen: sie durchdringen die Gefäßwand und dringen ins umgebende Gewebe vor. Die Ausbreitung entlang der Venen ist häufiger als der entlang der Arterien, da deren Wand für die Tumorzellen schwerer zu durchbrechen sind.

• Metastasierung in Körperhöhlen: Tumorzellen dringen in die Körperhöhlen ein, z.B. die Flüssigkeitsräume im Gehirn oder in die Bauchhöhle und bilden dort Metastasen. Im Bauchraum kann es auch zur Bildung sogenannter „Abtropfmetastasen“ kommen, wenn sich Metastasen im kleinen Becken ansiedeln. Dies ist z.B. bei Eierstockkrebs oder Brustkrebs der Fall.

 

 


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