Unter Krebs versteht man die unkontrollierte Neubildungen von körpereigenem Gewebe, die durch kleine Veränderungen im genetischen Code der Zellen plötzlich ungebremst zu wachsen beginnen und zu einer Geschwulst werden. Karzinomzellen sind bis auf die Blutversorgung im Großen und Ganzen unabhängig von den regulierenden Einflüssen des Organismus. Ihr Wachstum ist irreversibel.

Oft verursacht der Krebs lange Zeit keinerlei Beschwerden. Frühwarnzeichen für Krebs sind je nach Art – hier eine Auswahl: Schmerzen, Lähmungserscheinungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Husten, Blut in den Ausscheidungen .

Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen kann man jedoch viele Krebsarten bereits frühzeitig erkennen und gezielt behandeln.

Gutartige und bösartige Tumore

Es gibt es benigne (= gutartige) und maligne (= bösartige) Neubildungen. Während gutartige Krebsarten durch ihr Wachstum andere Gewebe verdrängen und nur selten eine Lebensgefahr darstellen, wachsen bösartige Krebsarten ohne Rücksicht auf Organgrenzen:

Sie übertreten Gewebegrenzen und dringen in andere Organe ein.

Nur bösartige Tumoren werden durch Tochtergeschwülste (Metastasen) im ganzen Körper verbreitet – sie können sich in jedem Gewebe oder Organ im Körper entwickeln.

Tab. 1: Unterscheidungsmerkmale gutartiger und bösartiger Tumoren

Unterschiede bei den Ausbreitungsarten der Tumorzellen

  • lymphogene Metastasierung: Tumorzellen brechen in das Lymphgefäßsystem ein und werden auf diesem Weg in den Körper verschleppt. In den meisten Fällen bilden sich erste Lymphknotenmetastasen in den dem Tumor am nächsten gelegenen Lymphknoten. Bisweilen wird diese Station übersprungen und die ersten Metastasen treten in weiter entfernt liegenden Lymphknoten auf. Wenn es zu einer Blockade des Lymphstromes kommt, ist auch eine Ausbreitung in die Gegenrichtung möglich.

  • hämatogene Metastasierung: hier erfolgt die Ausschwemmung der bösartigen Zellen mit den Blutgefäßen. Die Tumorzellen haben nicht nur die Fähigkeit, in die Blutgefäße einzudringen, sie können die Gefäße auch auf gleichem Weg wieder verlassen: sie durchdringen die Gefäßwand und dringen ins umgebende Gewebe vor. Die Ausbreitung entlang der Venen ist häufiger als der entlang der Arterien, da deren Wand für die Tumorzellen schwerer zu durchbrechen sind.

  • Metastasierung in Körperhöhlen: Tumorzellen dringen in die Körperhöhlen ein, z.B. die Flüssigkeitsräume im Gehirn oder in die Bauchhöhle und bilden dort Metastasen. Im Bauchraum kann es auch zur Bildung sogenannter „Abtropfmetastasen“ kommen, wenn sich Metastasen im kleinen Becken ansiedeln. Dies ist z.B. bei Eierstockkrebs oder Brustkrebs der Fall.